Blog-O-Quest 47: Genderswapping

1. Zu genderswapping bei Spielercharakteren stehe ich neutral weil ich denke, dass jeder selbst entscheiden kann, welches Geschlecht am besten zu seinem Charakter passt. Manchmal hat man eben ein Konzept vor Augen und manchmal sieht man dieses Konzept eben eher männlich oder weiblich. Ich selbst habe sehr lange fast ausschließlich männliche Charaktere gespielt, weil mir die Konzepte, die ich zu ihnen erdacht habe, einfach besser gefallen haben. Frauen spiele ich ganz anders als Männer, jedenfalls vom Gefühl her und ich finde im Rückblick auch, dass diese männlichen Charaktere deutlich mehr Tiefe, Hintergrund und Herzblut erhalten haben, als meine neusten Charaktere.

2. Bestimmte NSC Archetypen haben fast immer das gleiche Geschlecht: Die Torwache ist männlich, die Bedienung in der Taverne weiblich. Der zerstreute, weißhaarige Professor ist stets ein Mann, während das Verhältnis von Callboys zu Callgirls gefühlt bei eins zu einer Million liegt. Egal, ob als Spieler oder Spielleiterin: Hast du Erfahrung mit Neben-NSCs, die diese Geschlechtsstereotypen durchbrechen?

Um ehrlich zu sein, auf so etwas habe ich nie wirklich geachtet. Wir spielen allerdings auch viele Kaufabenteuer, bei denen die Geschlechter einfach vorgegeben sind. Besonders in den 20er Jahren, die man ja häufig in Cthulhu bespielt, sind eben solche Stereotypen vertreten.

3. Hast du schon mal eine Figur aus Literatur, Film oder Videospielen zum Vorbild für deinen Charakter genommen und das Geschlecht getauscht? Oder hast du das bei einer deiner Mitspielerinnen schon mal erlebt? Hat das Konzept funktioniert?

Ich habe das noch nicht getan, aber ich bin mir sicher, dass unser SL so etwas schon öfter getan hat, ohne dass ich es bemerkt habe, da ich einfach nicht so viele Filmrollen kenne und die Anlehnung entsprechend nicht verstanden habe.

4. Hast du Erfahrung mit Spielercharakteren oder wichtigen NSCs, die weder weiblich noch männlich sind? Zum Beispiel Hermaphroditen, geschlechtlich Unentschlossene oder Rassen, die keine Geschlechter kennen?

Tatsächlich gibt es eine Spezies in meinem eigener eigenen Spielwelt, die geschlechtsneutral ist. Angefangen hatte es mit Nachtmahren, die ihr Geschlecht willentlich wechseln konnten. Ich wollte aber noch etwas, das sich noch stärker vom Üblichen abhebt und so entstanden dann die Imani (mittlerweile Tengu genannt), welche gar kein Geschlecht haben. In einer Testgruppe war das ein sehr interessantes Erlebnis. Einer der Spieler legte sehr viel Fokus auf diesen Aspekt, indem sein Charakter immer wieder betonte, wie verwirrend er es fand, Mann und Frau auseinanderzuhalten. Die anderen spielten ziemlich normal. Geschlecht war für sie kein großer, bedeutender Faktor, der das Spielverhalten beeinflusst. Sie legten mehr Fokus auf andere Dinge, beispielsweise die sehr religiöse Haltung der Spezies.

5. Hast du es schon mal erlebt, dass ein Spielercharakter während der Kampagne für längere Zeit das Geschlecht gewechselt hat? In DnD und Konsorten gibt es dafür ja eigene Zaubersprüche, in moderneren Settings kann man sich umoperieren lassen, vielleicht ist aber auch einfach nur die Seele des SCs durch die Intervention eines Gottes oder eines Dämons in einem andersgeschlechtlichen Körper gefangen. Hat der Geschlechtswechsel zu interessantem Rollenspiel geführt?

Bei uns ist das glaube ich noch nie vorgekommen und falls doch, nur in kurzen Traumpassagen, die dann eher zur Verwirrung dienten. Ich kann mich aber an keinen solchen Vorfall erinnern.

Bonusfrage: Für jeden von einem Mann gespielten weiblichen SC, der bildhübsch, spärlich bekleidet, mega-tough und entweder lesbisch oder nymphoman war, den du je gespielt oder erlebt hast, schuldest du mir ein Bier. Wie schlimm wird mein Rausch?

Du wirst gar keinen Rausch haben. Nicht einmal ein Bier. Diese Art von Spieler ist mir zum Glück noch nie begegnet. Ich hatte nur mal einen Mitspieler bei SR, der das Konzept in männlich gespielt hat, aber das zählt ja nicht als genderswapping.

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